Ein
dem inzwischen total vermüllten Meer entstiegenes Matschmonster wird
von den Einheimischen schnell „Hedora“
(International: Hedorah; Japanisch
für Schlamm, Abfall) getauft
(in
Deutschland heisst es in diesem Film jedoch „Hydrox“- der Neme,
den ihm der kleine Ken in der deutschen Synchronisation gibt), wächst
rasend schnell, kann sich (siehe
Titelfoto) auch
in eine Art fliegende Untertasse verwandeln und sondert für Menschen
tödliche Gase ab (kein
Wunder, ernährt es
sich
doch ausschliesslich von hochgiftigen Industrieabfällen).
Zudem findet Ken's Vater, ein Wissenschaftler, heraus, daß sich der
Koloss noch in einem Umwandlungsprozess befindet, von dem niemand
weiss, was am Ende für ein Wesen entstehen wird. Als alles verloren
scheint, erweist sich einmal mehr Godzilla als einzige Hoffnung für
die Menschen und stellt sich seinem vielleicht schwersten Kampf...
So muss unsere heissverehrte Riesenechse in diesem Film sogar ihre Flugkünste unter Beweis stellen, von denen wir bis dato gar nicht wussten, daß er sie überhaupt hat (und die wir auch nie wieder erneut in einem Film sehen würden).
So muss unsere heissverehrte Riesenechse in diesem Film sogar ihre Flugkünste unter Beweis stellen, von denen wir bis dato gar nicht wussten, daß er sie überhaupt hat (und die wir auch nie wieder erneut in einem Film sehen würden).
Seit
ihrem ersten “Godzilla”-Film aus dem Jahr 1954 hatte die im
(nicht nur japanischen) modernen Monsterfilmgenre federführende (und
auch in den USA sehr erfolgreiche) Toho-Filmproduktionsgesellschaft
aus Tokio so gut wie immer Atombombenversuche oder (meist natürlich
fehlgeschlagene) Experimente mit solcherlei Material für die
Existenz ihrer Monster verantwortlich gemacht (als einzige
Alternative wurden ab und an ausserirdische Welten als Brutstätte
von Ungeheuern herangezogen). Das war im Kontext der Filme als
logisch zu bezeichnen, oder zumindest eine für den Zuschauer
nachvollziehbare Erklärung, und gab den Filmen mehr oder weniger (im
Verlauf der Reihe allerdings auch manchmal eher weniger) einen Touch
von Zeitkritik. Jenseits all ihrer naiven Machart waren die Filme
damit immer auch ein Statement gegen die Atombombe, angesichts des
japanischen Traumata von Hiroshima und Nagasaki sogar durchaus auch
gegen die Nutzung der Atomkraft allgemein. Inzwischen aber hatten
sich die Zeiten geändert, selbst Japan wandte sich der Atomkraft als
Energiequelle zu, und man suchte nach neuen Themen für den Plot der
Filme.
Die Verantwortlichen entschieden sich schliesslich für ein Drehbuch, das sich bei einer Idee der Konkurrenz, die nur Monate zuvor bereits das neue Thema erstmals in einem Monsterfilm aufgegriffen hatte, bediente- die stetig wachsende Industrialisierung und damit zunehmende Zerstörung der Umwelt durch den Menschen und die damit (zumindest in der damaligen Fantasie der Drehbuchschreiber möglichen) verbundenen Folgen. Den Mit-Autoren Yoshimitsu Banno betraute man dann auch direkt mit der Regie (seiner ersten und für die Toho einzigen) und liess ihm (was die Produzenten im nachhinein wohl bedauerten) ziemlich freie Hand bei der Gestaltung des durch und durch sehenswerten, aber für die Reihe ungewöhnlich aufgebauten Films.
Die Verantwortlichen entschieden sich schliesslich für ein Drehbuch, das sich bei einer Idee der Konkurrenz, die nur Monate zuvor bereits das neue Thema erstmals in einem Monsterfilm aufgegriffen hatte, bediente- die stetig wachsende Industrialisierung und damit zunehmende Zerstörung der Umwelt durch den Menschen und die damit (zumindest in der damaligen Fantasie der Drehbuchschreiber möglichen) verbundenen Folgen. Den Mit-Autoren Yoshimitsu Banno betraute man dann auch direkt mit der Regie (seiner ersten und für die Toho einzigen) und liess ihm (was die Produzenten im nachhinein wohl bedauerten) ziemlich freie Hand bei der Gestaltung des durch und durch sehenswerten, aber für die Reihe ungewöhnlich aufgebauten Films.
Trotz
seines kleinen „geistigen Diebstahls“ gelang es Banno, aus der
Idee etwas ganz eigenes zu machen und sie mit neuen Ideen (inklusive
nie zuvor gesehener Monstergesichtsnahaufnahmen) sogar noch auf die
Spitze zu treiben. So wird schon der Beginn zur harschen Mahnung an
den Umgang des Menschen mit der Natur, wenn in einem völlig
verdreckten Ozean (der war in den bisherigen Filmen immer blau und
klar gewesen) eine stehen gebliebene Uhr treibt, die die abgelaufene
Zeit symbolisiert. Zeichentricksequenzen (die auch, sehr kindgerecht
animiert, im weiteren Verlauf das Geschehen im Film quasi
kommentieren und nur in der deutschen Version als Träume des kleinen
Ken dargestellt werden) zeigen dann, wie aus dem Müll ein Monster
entsteht- in moderner Pop-Art, unterlegt mit fast schon
psychedelischer Rockmusik. Sowas hatte sich bisher kein Regisseur
„getraut“, das war neu, seiner Zeit voraus und
sorgt
bis heute zumindest bei einem Teil der Fans für einen besonderen
Kultstatus des (in Deutschland trotz Kinoauswertung eher unbekannten)
Films.
Für die Toho-Oberen jedoch war das zu viel neues, und auch an freakigen Tanzeinlagen offensichtlich dem Drogengebrauch nicht ablehnend gegenüberstehender Jugendlicher mag man sich gestört haben- Chef Tanaka soll angesichts des fertigen Werkes getobt haben. Banno durfte nicht noch einmal für die Toho arbeiten (tauchte im Genre allerdings viele Jahre später, 2014, als Executive Producer bei einem der unsäglichen modernen US-Godzillas wieder auf), und auch seine schon ausgearbeitete Idee eines Sequels, das in Afrika (und damit erstmals ausserhalb Japans) spielen sollte, wurde verworfen und nie realisiert.
Für die Toho-Oberen jedoch war das zu viel neues, und auch an freakigen Tanzeinlagen offensichtlich dem Drogengebrauch nicht ablehnend gegenüberstehender Jugendlicher mag man sich gestört haben- Chef Tanaka soll angesichts des fertigen Werkes getobt haben. Banno durfte nicht noch einmal für die Toho arbeiten (tauchte im Genre allerdings viele Jahre später, 2014, als Executive Producer bei einem der unsäglichen modernen US-Godzillas wieder auf), und auch seine schon ausgearbeitete Idee eines Sequels, das in Afrika (und damit erstmals ausserhalb Japans) spielen sollte, wurde verworfen und nie realisiert.
Von
der Toho
folgte
mit „Frankensteins Höllenbrut“ als nächstem Film ein Schema
F-Phantasy-Zerstörungsspektakel mit ausserirdischen Wesen und
Monstern- und der wohl „brutalste“ Film der Reihe (für den
relativ viel Material aus vorhergegangenen Filmen erneut verwendet
wurde).
Ganz was neues: Er kann fliegen! |
Mit
viel Fantasie
und manch ungewöhnlichem Einfall (man
beachte nur die Szenen mit der Katze, die in einer Diskothek
auftaucht) wird im "Teufelsmonster"-Film nicht nur ein ernsthaftes Anliegen vermittelt und vor blindem
menschlichem Fortschrittsdenken zu Lasten der Umwelt gewarnt, sondern
der Film zeigt auch, wie machtlos der Mensch sein kann, wenn die
Natur seltsame Blüten treibt (Wesen gebiert). Die Nachricht, die
Macher Banno hier nicht nur verklausuliert, kommt an, und bei all dem
kommt dennoch das nicht zu kurz, was man von einem Monsterfilm
erwartet. Der Film verbreitet eben auch Monsterspass,
und es ist nicht nachvollziehbar, warum die Produzenten (und auch ein
Teil der Fans) so wenig begeistert von dem Film waren (und sind). Ab
und an mal ins Nachdenken zu kommen und die ein oder andere
wissenschaftliche Erklärung (egal, ob sie denn wirklich der Realität
auch nur nahekommt), mindert hier den Unterhaltungswert kein
bisschen. Vielleicht war man auf Produzentenseite vor allem darüber empört, daß der
Film insgesamt wenig kindgerecht ist (denn genau das war ja
inzwischen zu Toho’s
Maxime geworden, speziell das junge Publikum zu gewinnen)- Aspekte
des Films überfordern junge Zuschauer, die oftmals miesepetrige
Untergangsstimmung der menschlichen Protagonisten kann belastend
wirken und Szenen wie die zu Skeletten zerfallenden Opfer des
Monsters Hydrox sind recht schockierend und „hart“
inszeniert.
Die Effekte sind in Ordnung, heisst: hat man schon besser gesehen- da sich die zwei Monster zumeist im Halbdunkel (das aber oft und recht ausführlich) kloppen, fällt das jedoch nicht sonderlich ins Gewicht. Ein wenig vermissen mag man die gewohnten, wunderbaren Miniaturkulissen, das klassische Vernichten selbiger ist in diesem Film Mangelware (bis auf eine herausragend getrickste, gewaltig zelebrierte Riesenexplosion einer kompletten Industrieanlage, siehe Foto links). Die Monster bleiben meist unter sich und in freier Wildbahn, daher entfällt auch das manchesmal allzu martialische und nervige Aufmarschieren grosser Militärhorden mit ihren bizarren Wunderwaffen.
Über die menschlichen Darsteller sei gnädig der Mantel des Schweigens gehüllt- ohnehin nur selten im Bild, wirken sie dann auch noch deplaziert (Ausnahme tatsächlich: der kleine Ken). Und wenn (grosse Toho-Unsitte) auch in diesem Film das ein und andere Liedchen geträllert wird, sollte man sich die Ohren und auch die Augen unbedingt zuhalten.
Daß der Film zu einem der sehr wenigen der Reihe gehört, die auch von der so genannten seriösen Kritk zumeist positiv aufgenommen wurden, ist verdient, macht aber die so oft unsachlich-bösen Worte über die Reihe nicht wett.
Fazit:Die Effekte sind in Ordnung, heisst: hat man schon besser gesehen- da sich die zwei Monster zumeist im Halbdunkel (das aber oft und recht ausführlich) kloppen, fällt das jedoch nicht sonderlich ins Gewicht. Ein wenig vermissen mag man die gewohnten, wunderbaren Miniaturkulissen, das klassische Vernichten selbiger ist in diesem Film Mangelware (bis auf eine herausragend getrickste, gewaltig zelebrierte Riesenexplosion einer kompletten Industrieanlage, siehe Foto links). Die Monster bleiben meist unter sich und in freier Wildbahn, daher entfällt auch das manchesmal allzu martialische und nervige Aufmarschieren grosser Militärhorden mit ihren bizarren Wunderwaffen.
Über die menschlichen Darsteller sei gnädig der Mantel des Schweigens gehüllt- ohnehin nur selten im Bild, wirken sie dann auch noch deplaziert (Ausnahme tatsächlich: der kleine Ken). Und wenn (grosse Toho-Unsitte) auch in diesem Film das ein und andere Liedchen geträllert wird, sollte man sich die Ohren und auch die Augen unbedingt zuhalten.
Daß der Film zu einem der sehr wenigen der Reihe gehört, die auch von der so genannten seriösen Kritk zumeist positiv aufgenommen wurden, ist verdient, macht aber die so oft unsachlich-bösen Worte über die Reihe nicht wett.
Sehr ernst und modern, dazu in poppigen Farben, inszenierter, makabrer bis böser, Monsterfilm mit oft beissend-satirischer Kritik an der Umweltzerstörung. Durch die Zeichentricksequenzen nur etwas aufgelockert, ist der Film durchweg gelungen, inklusive seiner herrlichen Old-School-Monsterkampfszenen.
Auch neu und ganz schön crazy: Die Zeichentrickeinlagen. |
Keinerlei Erklärung des Titels oder auch nur Erwähnung eines „Frankenstein“ in der deutschen Synchronisation (siehe „Erläuterungen“).
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