Von links: Mothra, Godzilla, Ebirah und oben rechts im Bild der im Film nur kurz mal auftauchende Riesenvogel "Giant Condor" |
Auf
der Suche nach Yata, dem verschollenen Bruder von Ryōta
Kane,
und nach einer Konfrontation mit dem
Riesenhummer Ebirah stranden vier zuvor teils eher zufällig
zusammengekommene Männer (Ryōta, Yoshimura, Ichino und Nita) auf der abgelegenen und eigentlich unbewohnten Letchi-Insel. Dort werden
Ureinwohner der Nachbarinsel Infant Island (der
Heimat der Riesenmotte Mothra)
gezwungen, für eine mit atomaren Waffen experimentierende,
militärische Geheimorganisation namens „Roter Bambus“ zu
schuften. Zusammen mit der aus dieser Sklaverei geflüchteten Daivo erwecken sie den in
einer Höhle schlafenden Godzilla mit einem selbstgebauten
Blitzweiterleiter, um ihn auf die Militärs loszulassen; zur selben
Zeit versuchen auf Infant Island die Ureinwohner die Riesenmotte
Mothra aus ihrem Schlaf zu holen, damit diese den entführten
Menschen zu Hilfe eilen kann (wobei
die mich auch hier wieder arg nervenden, singenden Minizwillinge, Mothras
Freundinnen, mal wieder in einem Film der Reihe zum Einsatz kommen- zum letzten Mal in der ersten Filmphase).
Godzilla gelingt es, sowohl die Anlagen des „Roter Bambus“ in
Schutt und Asche zu legen und eine ganze Luftwaffenarmada vom Himmel
zu holen, als auch Ebirah auszuschalten. Doch einem der Militärs
gelingt es in letzter Sekunde, einen Bombenmechanismus auszulösen-
in zwei Stunden wird die Insel explodieren...
Dies
war der erste
japanische
Monsterfilm, bei dem der deutsche Verleih irreführend das
„Frankenstein“ in den hiesigen Titel aufnahm, ohne daß es im
Originaltitel vorhanden ist, und ohne, daß das ursprünglich einmal
damit gemeinte Monster auftaucht oder auch nur erwähnt wird (mehr dazu siehe bei
„Erläuterungen"). Wie in den meisten dieser Fälle
verzichtete auch hier die deutsche Synchronisation auf jedwede
Anspielung auf den Namen „Frankenstein“, womit dieser
Titel jeden auch nur ansatzweisen Sinn verliert. „Die
Ungeheuer aus dem Meer“ sind hier Godzilla (hier übrigens
in der deutschen Fassung originalgetreu „Gotschilla“ ausgesprochen), der ja ursprünglich „aus dem Meer kam" und Ebirah, die ja wirklich dauerhaft im Meer lebt.
Fazit:
Ein absoluter Monster-gegen-Monster-gegen-Menschen-gegen-Monster-Knallerfilm, dank überdurchschnittlicher Darstellerleistungen mit gelungenen Durchschnaufmomenten, und ein weiteres Highlight der Reihe. Sollte man nicht auslassen, zumal Ton und Bild bis heute brilliant erhalten geblieben sind.
Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls fehlerfrei und geradezu erstaunlich auf den Punkt.
Godzilla, Monster. |
Ebirah, Monster. |
Aufgrund
des grossen Erfolges ihrer „originalen“ japanischen Monsterfilme
war die Toho
inzwischen
nicht mehr alleine auf dem Monsterfilmmarkt, manch offensichtliche
Nachahmung und variierte Monsterfilme anderer Firmen stritten sich
mit Toho
um
die Zuschauergunst, und auch das immer stärker werdende Fernsehen
machte den Kinoproduzenten mehr und mehr Kopfzerbrechen. Der direkte
Vorgängerfilm („Frankenstein-Zweikampf der Giganten“) war damit
der letzte seiner Art, dessen verantwortlichem Regisseur (mit nur
zwei Ausnahmen war dies bis dato immer Ishiro Honda gewesen) absolut freie Hand gelassen worden war. Auch bei der
Toho
schaute man zwar nun ganz genau auf die Entstehung des Werkes und vor allem auf
das Budget, war aber trotzdem (oder gerade deshalb) offen für neues,
wieder innovatives. im Genre.
Zum Glück für das Studio kam man auf die Idee, für diesen schliesslich wunderbar flott erzählten Film einen „neuen Mann“ seinen ersten Toho-Monsterfilm machen zu lassen- Jun Fukuda, der sein Handwerk bei eben jenem Honda erlernt hatte, und der trotz der erschwerten Bedingungen mit frischem Elan ans Werk ging. Ihm gelang das Kunststück, die Filmreihe trotz des nun herrschenden Drucks von aussen würdig und erfolgreich weiterzuführen und ihr sogar einige neue Impulse zu geben.
So sieht man dem Film nicht an, daß die Umstände sicher schwieriger waren als in den Jahren zuvor (wobei allerdings auffällt, daß es gute fünfzig Minuten bis zum ersten richtigen Monsterkampf dauert), und der Erfolg sorgte dafür, daß sich die Toho bestätigt fühlte, mit dem, was sie offensichtlich am besten konnte, fortzufahren.
Zum Glück für das Studio kam man auf die Idee, für diesen schliesslich wunderbar flott erzählten Film einen „neuen Mann“ seinen ersten Toho-Monsterfilm machen zu lassen- Jun Fukuda, der sein Handwerk bei eben jenem Honda erlernt hatte, und der trotz der erschwerten Bedingungen mit frischem Elan ans Werk ging. Ihm gelang das Kunststück, die Filmreihe trotz des nun herrschenden Drucks von aussen würdig und erfolgreich weiterzuführen und ihr sogar einige neue Impulse zu geben.
So sieht man dem Film nicht an, daß die Umstände sicher schwieriger waren als in den Jahren zuvor (wobei allerdings auffällt, daß es gute fünfzig Minuten bis zum ersten richtigen Monsterkampf dauert), und der Erfolg sorgte dafür, daß sich die Toho bestätigt fühlte, mit dem, was sie offensichtlich am besten konnte, fortzufahren.
Fukuda
brachte den (besonderen und manchmal eigenwilligen und, Trash hin
oder her, durchaus gewollten) Humor in die Filmreihe. Im Gegensatz zu
Honda, der immer darauf bedacht gewesen war, die absolute
Ernsthaftigkeit seiner Filme hervorzuheben (bei aller logischen
Naivität der Stoffe), liess der „Neue“ dem Zuschauer
Gelegenheit, wenigstens ab und an ein (befreiendes) Lächeln
loszuwerden, was Fukuda schon mit seinem nächsten Genrefilm
(„Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn“) auf die Spitze
treiben sollte. Hier
ist
es noch dezent und nur als auflockerndes Element vorhanden,
insbesondere eine recht spezielle „Kampfszene mit Steinen“
zwischen Godzilla und Ebirah ragt heraus (und erinnert an ein
Fussballspiel inklusive Kopfballduell).
Durch
die Vermischung zweier Haupthandlungsstränge aus unterschiedlichen
Genres, zum einen dem gewohnten Phantasy- und Monsterelement, und zum
anderen der Auseinandersetzung zwischen den guten und den bösen
Menschen (quasi dem Agenten-/Abenteuergenre entliehen), wird dem Film
noch zusätzlich eine besondere Note verliehen. Die menschlichen
Figuren gewinnen an Tiefe (obwohl sie in diesem Film ordentlich
herumgejagt und durch die Gegend gehetzt werden, so daß sie kaum mal
zur Ruhe kommen) und sind nicht mehr nur, wie manchesmal zuvor, eher
Monster-Staffage (Kumi Mizuno kann dabei besonders überzeugen, sie erinnert mit ihrer stets starken Präsenz an die oft
in ähnlichen- und leider zu oft in kleineren- Rollen eingesetzte
Engländerin Caroline Munro, und ist noch dazu auch genauso hübsch
anzusehen).
Soldaten, auch nicht wirklich besser. |
Mothra, endlich wach... |
Die
Monsterszenen sind beeindruckend (vor allem die, die im und am Wasser
spielen- seit dem ersten „Godzilla“ 1954 hatte man sich nicht
mehr an Unterwasserszenen herangetraut) und allesamt wieder
tricktechnisch (besonders für die damalige Zeit) vom Feinsten. Auch,
wenn im grossen Rahmen lediglich Godzilla und Ebirah (erst spät noch
Mothra) aufeinander losgehen, ist das episch inszeniert, und die
„überschaubare“ Monsteranzahl durchaus ein Gewinn für den Film. Es gibt für den
geneigten Freund letztlich (nach dem späten Kampfbeginn) auch von
der Quantität der Kämpfe (und Miniaturmodellvernichtungen, herausragend: wenn
Godzilla das gesamte Lager der Soldaten dem Erdboden gleichmacht) her
nicht viel auszusetzen.
Sicher wäre es noch interessant gewesen, hätte Toho schon für diesen Film die Lizenz (die man Anfang der sechziger Jahre bereits besessen hatte, erneut) erhalten, King Kong mit in den Film einzubauen. Die nötigen Rechte aus den USA erhielt man jedoch erst nach Beendigung der Dreharbeiten zu diesem Film, und so kam der Riesenaffe erst im darauffolgenden Jahr zu der Ehre, erneut in einem Film der Japaner (wieder unter Ishirō Honda’s Regie) mitwirken zu dürfen. Aber auch Jun Fukuda würde später noch zumindest „mit dem Namen“ arbeiten können.
Sicher wäre es noch interessant gewesen, hätte Toho schon für diesen Film die Lizenz (die man Anfang der sechziger Jahre bereits besessen hatte, erneut) erhalten, King Kong mit in den Film einzubauen. Die nötigen Rechte aus den USA erhielt man jedoch erst nach Beendigung der Dreharbeiten zu diesem Film, und so kam der Riesenaffe erst im darauffolgenden Jahr zu der Ehre, erneut in einem Film der Japaner (wieder unter Ishirō Honda’s Regie) mitwirken zu dürfen. Aber auch Jun Fukuda würde später noch zumindest „mit dem Namen“ arbeiten können.
...hat sich ja auch lange genug bitten lassen. |
Ein absoluter Monster-gegen-Monster-gegen-Menschen-gegen-Monster-Knallerfilm, dank überdurchschnittlicher Darstellerleistungen mit gelungenen Durchschnaufmomenten, und ein weiteres Highlight der Reihe. Sollte man nicht auslassen, zumal Ton und Bild bis heute brilliant erhalten geblieben sind.
Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls fehlerfrei und geradezu erstaunlich auf den Punkt.